Der globale Klimawandel stellt den Weinbau der Zukunft vor neue Herausforderungen. Davon bleibt auch die Oberrheinregion nicht verschont: Die Erderwärmung fördert die Ausbreitung neuer Krankheiten, die man bisher bei uns nicht kannte. Gleichzeitig drängt die öffentliche Meinung immer mehr darauf, dass die Landwirtschaft ökologischer und nachhaltiger werden soll.
Um diese Kluft zu überbrücken, bedarf es neuer Wege und Innovationen, um unsere Reben gegen Krankheiten widerstandsfähiger zu machen und den Weinbau in der trinationalen Region Oberrhein zukunftsfähig zu machen.
Was wollen wir erreichen?
Vitifutur hat zwei Gesichter ...
Einerseits forschen die führenden Institutionen der Oberrheinregion grenzüberschreitend und gemeinsam an Lösungen zu den drängenden Fragen: Wie können wir mit neuen Rebsorten den Einsatz von Fungiziden vermindern? Wie können wir neue Viruskrankheiten erkennen und eindämmen? Wie können wir die im Gefolge des Klimawandels immer stärker auftretenden Holzkrankheiten wie Esca kontrollieren?
Andererseits geht es um den Dialog zwischen Forschung und Gesellschaft: Wie können wir der Öffentlichkeit erklären, warum nachhaltiger Weinbau wichtig ist? Wie denken die Verbraucher über die neuen Rebsorten? Wie kann die Forschung auf die Erfahrungen und Bedürfnisse des Weinbaus antworten? Wie können Ergebnisse aus der Forschung in Anwendungen überführt werden? Wie können wir eine neue Generation junger Forschender heranziehen, die neben der Wissenschaft auf die Praxis und die Gesellschaft im Blick haben?
Was wir tun
Vitifutur umfasst drei Bausteine ...
Forschung Die Weinindustrie in der Region sieht sich zwei widerstrebenden Herausforderungen gegenüber: Im Gefolge der Globalisierung breiten sich neue Krankheiten aus, was durch den Klimawandel noch zugespitzt wird. Andererseits wollen Verbraucher und Gesellschaft einen Weinbau, der nachhaltig ist und die natürlichen Ressourcen schont. Um diese Schere aufzulösen, sind neue Ansätze gefragt.
Praxis Die innovativsten Ansätze bleiben nutzlos, wenn es nicht gelingt, sie in konkrete Anwendungen zu überführen, die der Weinindustrie von Nutzen sind. Diese Umsetzung ist ein ganzheitlicher Vorgang. Der Bogen reicht von konkreten, wissenschaftlich begründeten Empfehlungen zum Management von Krankheitserregern und deren Evolution bis hin zur Frage, wie man erfolgreiche Ansätze wie die neuen pilzwiderstandsfähigen Rebsorten (Piwi-Reben) auf dem Markt etablieren kann.
Dialog Die Region beherbergt exzellente Forschung und blickt auf eine lange und gewachsene Tradition der weinbaulichen Praxis zurück, die von Qualität und Innovation geprägt ist. Vitifutur hat sich das Ziel gesetzt, beide Seiten in einen fruchtbaren und intensiven Austausch zu bringen. Nur so können wir den Herausforderungen der Zukunft begegnen. Dieser Dialog geht über die Partner jedoch weit hinaus. Mit Seminaren und Schulungen soll das über die Synergie von Forschung und Praxis gewonnene Wissen in die Breite getragen werden. Besonders wichtig ist uns, den wissenschaftlichen Nachwuchs so zu entwickeln, dass Wissenschaft und Anwendung ganz selbstverständlich Hand in Hand gehen. Und nicht zuletzt geht es uns darum, den Dialog mit der Gesellschaft zu pflegen – denn Dialog und Kompromiss sind das, was unsere Region erfolgreich gemacht haben.
Aktuelles und Termine
Neue Veröffentlichung des Julius Kühn-Instituts zur Peronospora
Transcriptome analysis of early downy mildew (Plasmopara viticola) defense in grapevines carrying the Asian resistance locus Rpv10
Fröbel, S., Dudenhöffer, J., Töpfer, R. et al. Euphytica (2019) 215: 28.:
ARD-Reihe "natürlich" im Botanischen Garten des Karlsruher Institute of Technology
am 18.12. wurde in der ARD in der Reihe "natürlich" einen Beitrag über den Botanischen Garten des KIT ausgestrahlt, in dem unter anderem die Wildrebensammlung zu sehen ist:
Am 12. November 2018 traf sich das Projektkonsortium in VITIFUTUR am INRA Grand Est im elsässischen Colmar. Die Projektpartner stellten erzielte Ergebnisse vor und es wurden die Projektaktivitäten für das kommende Jahr geplant.
Fachaustausch am Ebenrain-Zentrum für Landwirtschaft
Am 5.11.2018 trafen sich die Projektpartner des Nano Imaging Lab (NI Lab) der Uni Basel und des Staatlichen Weinbauinstituts Freiburg mit Weinbauexperten des Ebenrain-Zentrum für Landwirtschaft, Natur und Ernährung in Sissach (Schweiz) zu einem Fachaustausch. Ziel des Treffens war es sich über verschiedene Interreg-Projekte auszutauschen und die Schweizer Partner der verschiedenen trinationalen Projekte untereinander zu vernetzen.
Einblick in die weinbauliche Praxis für Nachwuchswissenschaftler
Während eines 2-tägigen Kurses am 4. und 5.09.2018 am WBI Freiburg hat eine internationale Gruppe von Nachwuchswissenschaftler einen Einblick in die weinbauliche Praxis erhalten. Bei dem Kurs ging es um verschiedene Aspekte des Weinbaus, von Rebrankheiten, Züchtung bis zur Weinherstellung. Bei einer Exkursion zum Weingut Josef Walz in Heitersheim bei Freiburg, nahmen die Teilnehmer für ein paar Stunden an der Weinlese teil.
Präsentation der Zwischenergebnisse des Projekts in Basel
Am Montag den 11. Juni 2018 fand am Nano Imaging Lab des Swiss Nanoscience Institute an der Universität Basel ein Treffens der Projektpartnern des Interreg-Projektes VITIFUTUR statt. Bei dem Treffen wurden die bisher im Rahmen des Projekts erzielte Ergebnisse vorgestellt. Außerdem hatten die Teilnehmer die Gelegenheit die Labore des Nano Imaging Lab zu besichtigen.
Bericht in den Badischen Neuesten Nachrichten über die Arbeiten von KIT-Professor Peter Nick:
https://bnn.de/lokales/karlsruhe/kit-professor-peter-nick-auf-der-suche-nach-der-weinrebe-der-zukunftRhine-Wine-Symposium am KIT 18-19.06.2018: Das 13. Rhine-Wine-Symposium wird am 18. und 19. Juni im Fasanenschlössle in Karlsruhe stattfinden. Das diesjährige Rhein-Wein Symposium steht im Zeichen des Interreg Oberrhein Projekts Vitifutur. Das Motto "Dialogue-Disease" ist dabei in doppelter Bedeutung zu verstehen: Der Ausbruch von Krankheiten im Weinbau ist oft die Folge eines gestörten chemischen Dialogs zwischen Rebe und Mikroorganismen (dies ist vor allem bei der gefürchteten Esca-Krankheit von Belang). Können wir diesen Dialog so verbessern, dass die Pflanzen auch mit reduziertem chemischen Pflanzenschutz gesund bleiben? Damit dies gelingt, müssen aber auch Wissenschaft und Anwendung im engen Dialog bleiben. Daher wird es bei dem Symposium auch Veranstaltungen geben, der auf die interessierte Öffentlichkeit ausgerichtet wird.
Anmeldung bitte über: http://www.botanik.kit.edu/botzell/2422.phpEsca-Symposium in Freiburg-Tiengen 19.04.2018: Das Staatliche Weinbauinstitut Freiburg veranstaltet ein Symposium zum Thema Esca-Krankheit. Das Symposium findet im Tuniberghaus in Freiburg-Tiengen von 9 bis 17 Uhr statt und richtet sich an alle Winzerinnen und Winzer. Auf dem Programm stehen Fachvorträge zu verschiedenen Themen wie Rebschnitt, Diversität der Erreger und Bekämpfungsmaßnahmen. Außerdem werden Vertreter der Weinbauberatung aus ihren Regionen berichten sowie die Industrie aktuelle Lösungsansätze präsentieren. Details entnehmen Sie bitte dem Programm.
Die Anmeldung kann entweder per E-Mail an seminar@wbi.bwl.de oder über die Website des Weinbauinstituts (http://www.wbi-bw.de) erfolgen. Anmeldeschluss ist der 9. April.
JKI Vortrag zum Nagoya-Protokoll /genetische Ressourcen am JKI 20.02.2018, 16.30 Uhr, JKI - Institut für Rebenzüchtung Geilweilerhof Siebeldingen, Vortragsgebäude.
Referent/in: Marlies von den Driesch - Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung, Informations- und Koordinationszentrum für Biologische Vielfalt, Bonn.
https://www.julius-kuehn.de/...
Projekttreffen VITIFUTUR am Julius Kühn-Institut Siebeldingen Geilweilerhof 8.02.2018: Wissenschaftler aller am Projekt VITIFUTUR beteiligten Einrichtungen, sowie Vertreter des Projektbeirats, trafen sich am JKI Siebeldingen Geilweilerhof zu einem eintägigen Projekttreffen. Die Projektpartner präsentierten ihre bereits erreichten Forschungsergebnisse und es wurden neue Versuche und die Zusammenarbeit zwischen den Einrichtungen besprochen. Außerdem wurden Aktivitäten der transnationalen Akademie und Öffentlichkeitsarbeit in 2018 geplant.
Treffen der Arbeitsgruppe "Holzkrankheiten der Weinrebe" in Colmar 11.01.2018 Laboratoire Vigne Biotechnologies et Environnement, Université de Haute-Alsace.
Wissenschaftler der Université de Haute-Alsace, des Karlsruher Instituts für Technologie und des Staatlichen Weinbauinstituts Freiburg trafen sich in Colmar um aktuelle Forschungsergebnisse zu besprechen und neue Versuche zu planen.
DLR sucht Winzerbetriebe, die bei einem FEI-Projekt mitmachen wollen In dem geplanten Forschungsprojekt geht es um „Entwicklung eines immunologischen Schnelltests zur Charakterisierung und Bewertung der Bakterienflora in Most und Wein“.
http://www.dlr-rheinpfalz.rlp.de/...Piwi-Reben Vorstellung bei INRA Grand-Est Colmar im Dezember 2017 - in Frankreich ein Novum. http://www.colmar.inra.fr/...Vortrag: Nachhaltiger Wein am Oberrhein 20.11.2017, 20.00 Uhr, Universität Freiburg, Kollegiengebäude, HS1010.
Prof. Dr. Hanns-Heinz Kassemeyer, Staatliches Weinbauinstitut Freiburg.
https://www.uni-freiburg.de/...Vortrag: Resistente Reben – Von der Artenvielfalt zu einem Weinbau ohne Gift 15.10.2017, 11.15 – 12.30 Uhr, Karlsruher Institut für Technologie, Botanischer Garten.
Dr. Oliver Trapp, Julius-Kühn-Institut, Siebeldingen.
http://www.botanik.kit.edu/garten/90.phpTag der offenen Tür am Julius-Kühn-Institut in Siebeldingen
17.09.2017 https://www.julius-kuehn.de/veranstaltungen...Microbiology as a foundation for ecosystem engineering at IBMP Strasbourg
31.08.2017 - Salle de conférence Léon Hirth à 14h30 http://www.ibmp.cnrs.fr/events/...Aktuelles bei INRA Grand-Est Colmar http://www.colmar.inra.fr//liste/actualites/2459Aktuelles der Transnationalen Akademie und alle Termine finden Sie im Newsletter.
Die Partner
Dialog ist das Herz von Vitifutur. Es geht darum, Menschen zusammenzubringen. Grenzüberschreitende Forschung ist ein wichtiges Anliegen, dabei wollen wir aber nicht stehenbleiben: Es geht um nichts weniger, als Wissenschaft, Praxis und Gesellschaft in der Region zu verbinden; denn der gesellschaftliche Dialog ist vermutlich einer der wichtigsten „Rohstoffe“ für die Entwicklung unserer Region.
Für einen Dialog braucht man immer zwei. Daher sind in Vitifutur Partner von zwei Seiten eingebunden. Die wichtigsten Forschungseinrichtungen der Oberrhein-Region bringen die neuesten Erkenntnisse der Wissenschaft in diesen Dialog mit ein.
Die regionalen Weinbauverbände, aber auch Vertreter des Mittelstands sorgen dafür, dass die Fragen und Bedürfnisse aus der Praxis in die Forschung miteinfließen und umgekehrt das Wissen aus der Forschung in der Praxis ankommt. Dazu wurde ein Beirat eingerichtet, in dem beide Seiten vertreten sind und in engem Austausch miteinander stehen.
Der Beirat stellt das Bindeglied zwischen Forschung und Weinbau dar, daher sind aus jeder der drei Regionen (Elsass, Baden, Pfalz) drei Personen dabei. In diesem Gremium werden gemeinsame Interessen und Anforderungen an
Innovationen zum nachhaltigen Weinbau besprochen und gemeinsam überlegt, wie Innovationen aus der Forschung in der Praxis umgesetzt warden können.
Beirat 1
Beirat 2
Beirat 3
Beirat 1
Beirat 2
Beirat 3
Beirat 1
Beirat 2
Beirat 3
EFRE –Europäischer Fonds für Regionale Entwicklung